O-Saft schadet Zähnen
Säure tut dem Zahnschmelz nicht gut. Das ist nicht neu und gilt natürlich auch für Orangensaft. Bisher ging die Medizin aber davon aus, dass Speichel die Erosion am Zahn stoppt. Amerikanische Mediziner haben nun in einer Studie Zahlen mit einer so verheerenden Bedeutung ermittelt, das alles Gesunde im Saft überdeckt wird.
Laut dieser Studie greifen die Säuren im Orangensaft den Zahnschmelz viel stärker an, als beispielsweise Peroxide. Peroxide sind in einigen aufhellenden Zahncremes enthalten. Dabei ist Zahnschmelz die härteste Substanz, die der menschliche Körper produzieren kann.
Orangensaft schadet mehr als Wasserstoffperoxid!
Die Forscher verglichen die Wirkung von sechsprozentiger Wasserstoffperoxidlösung auf Zahnschmelzsplitter mit der von Orangensaft. Nach 20minütiger Einwirkzeit „spülten“ die Forscher die Schmelzsplitter mit Speichel, um sie anschließend wieder in Saft und Säure einzulegen. Nach mehrfacher Wiederholung kontrollierten die Forscher die verbliebene Härte der Schmelzsplitter unter dem Mikroskop. Das erschreckende Ergebnis: Der Orangensaft hatte die Härte des Zahnschmelzes um 84 Prozent aufgeweicht, dazu die Oberflächen stark aufgeraut. Die in Peroxid eingelegten Schmelzsplitter waren dagegen nicht stärker angegriffen, als Kontrollsplitter, die in einer milden Kochsalzlösung gelegen hatten. Bislang haben die Mediziner keine Idee, wie sich diese Erosion durch Orangensaft verhindern lassen könnte.
Dennoch gibt es einige Tipps:
- Den Orangensaft möglichst schnell hinunter stürzen, damit er nicht länger als nötig die Zähne umspült.
- Safttrinker sollten ihre Zähne zweimal täglich mit einer fluorhaltigen Paste putzen, aber auf keinen Fall nach dem Genuss von Orangensaft, sondern am besten vorher.
- Wer täglich Saft trinkt, sollte seinen Zähnen die Säureattacken möglichst nicht verteilt über den Tag zumuten, sondern auf wenige Male konzentrieren.
- Und natürlich wie immer: Regelmäßig und ausführlich Zähne putzen. Wie das am besten geht, steht in unseren Tipps im Beitrag „Richtig Zähne putzen!“.
Quelle: Berliner Morgenpost, 07.07.2009